Übersäuerung – basische und saure Ernährung

Die Übersäuerung des Körpers gilt als mögliche Ursache für vielerlei Krankheiten. Vielen ist die Übersäuerung als Ursache oder wichtiger Zusatzfaktor für Krankheiten unbekannt, wer denkt schon bei Gicht oder Nierensteinen an eine Übersäuerung des Körpers?

Eine Übersäuerung des Körpers spürt man an Anfang nicht, teilweise treten erst nach langem die ersten Symptome wie Müdigkeit und Antriebslosigkeit auf.

Wie lange es ein Körper schafft, eine Übersäuerung zu kompensieren, hängt jeweils von der Konstitution, dem Lebensstil und den persönlichen Reserven des Einzelnen ab.

Was ist eine Übersäuerung?

Bei einer Übersäuerung des Körpers entspricht der pH-Wert der Körperflüssigkeiten nicht mehr den erforderlichen Werten. Der pH-Wert gibt an, ob eine Flüssigkeit sauer oder basisch ist, ein pH-Wert unter 7 zeigt eine Säure an, ein Wert von 7 bis 14 eine Base.

Über die Haut, Atmung, Kreislauf und Hormonhaushalt versucht der Organismus permanent, den optimalen Zustand wieder herzustellen.

Wenn jedoch dauerhaft zu viel Säure produziert wird, ist der Organismus bei der Bekämpfung der übermäßigen Säure überlastet. Es folgt der Zeitpunkt, an dem erste Beschwerden auftreten.

In unserer heutigen Welt stehen viele Lebensmittel auf dem Speiseplan, die eine Übersäuerung begünstigen. Hier sind zum Beispiel Fertigprodukte, aber auch Genußmittel wie Kaffee, Alkohol und Nikotin zu nennen.
Die dabei in den Organismus gelangten Säuren und Gifte können durch den Körper nicht mehr ausreichend entsorgt werden, Schlackenstoffe bilden sich.

Erste Schritte zur Entsäuerung

Zuerst steht einmal die Betrachtung der eigenen Ernährungsweise im Mittelpunkt, denn durch die Ernährung werden die meisten säurebildenden Substanzen zugeführt.

Nahrungsmittel die eine Übersäuerung verursachen bzw. begünstigen:

  • Tierische Eiweiße wie Fleisch, Wurst, Fisch und Eier
  • Milch und die meisten Milchprodukte
  • Sojaprodukte
  • Teig- und Backwaren, Süßspeisen
  • kohlensäurehaltiges Mineralwasser
  • Cola und andere Limonaden
  • Kaffee
  • Alkohol
  • Nikotin
  • Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Geschmacksverstärker, Glutamat
  • Süßstoffe und Zuckerersatzstoffe

Bei den Lebensgewohnheiten können übertriebener Sport und Ärger, Stress, Sorgen und negatives Denken die Übersäuerung des Körpers beschleunigen.

Was ist säurebildend, was ist basisch?

Basenbildenden Mineralien sind u. a. Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen. Die sauren Ggenspieler sind zum Beispiel Phosphor, Chlor, und Jod. Daraus entstehen bei der Verarbeitung im Organismus giftige Säuren wie z.B. Schwefelsäure, Salzsäure und Phosphorsäure.

Unser Körper benötigt die beide Gruppen von Mineralien, jedoch im richtigen Mengenverhältnis.

So wird zum Beispiel doppelt soviel Calcium benötigt wie Phosphor. Aufgrund der heutigen Ernährung mit Milch-, Fleisch- und Getreideprodukten erhält der Körper aber viel mehr Phosphor als Calcium, also säurebildende Mineralien.

Dies ist ein Beispiel, wie übersäuernde Mineralien überwiegen und zu einem Ungleichgewicht führen. Da der Körper dieses Zuviel an säurebildenden Mineralien nicht einlagern kann, muss er es neutralisieren. Diese neutralisierten Säuren ergeben dann die Schlackenstoffe, die eigentlich Salze sind.

Da der Körper so viele Säuren zu neutralisieren hat, kommt er nicht mehr dagegen an, die Ausscheidungsorgane sind überfordert und können die Schlackenstoffe nicht mehr ausreichend abtransportieren. Dies führt dazu, das die Schlacken im Körper verbleiben.

Schlackenstoffe in der Haut führen zu schlaffer Haut und Cellulitis, Schlacken in den Gelenken führen zu Arthrose und Arthritis, Schlacken in den Blutgefäßen können zu Bluthochdruck und langfristig zu Schlaganfall und Herzinfarkt führen.Neben den Schlackenstoffe fehlen auch Mineralien.

Alles was der Körper an basischen Mineralien hat, wird zur Neutralisierung der säurebildenden Mineralien verwendet, so verbleiben dem Körper nicht genügend Mineralien wie z.B. Calcium für die Zähne oder die Knochen. Die Mineralstoffversorgung ist nicht ausreichend und Mangelerscheinungen sind die Folge.

Was kann man konkret tun?

Der erste Ansatz ist die Entsäuerung. Eine Entsäuerung kann auf mehrere Vorgehensweisen vorgenommen werden, vorrangig durch die Umstellung der Ernährung, es gibt aber auch einige andere unterstützende Maßnahmen.

Entsäuerung

Die Entsäuerung des Körpers kann in erster Linie nur durch eine Umstellung der Ernährung erfolgen. Neben der Ernährung von vielen basenbildenden Lebensmitteln (vorrangig bestimmte Gemüse- und Obstsorten) ist vor allem die Zufuhr von Flüssigkeit wichtig. Stilles, reines Wasser oder basenbildende Tees sind hier zuerst zu nennen. Unterstützend zur Entsäuerung werden Basenpulver eingesetzt. Zusätzlich werden teilweise Fußbäder und Vollbäder empfohlen,  das Tragen von Basenstrümpfen oder auch die Behandlung der Haut mit basischen Körperpflegeprodukten. Eine weitere effektive Methode zur Entsäuerung ist auch das Heilfasten.

Basenpulver

helfen bei der Versorgung mit den wichtigen basischen Mineralien wie z.B. Magnesium und Calcium. Sie werden benötigt, um der Übersäuerung entgegenzuwirken. Hier gibt es verschiedene Basen-Pulver, z.B. pflanzliche Basenpulver oder auch Sango Meereskorallen-Pulver. Diese Basenpulver enthalten je nach Produkt einen hohen Anteil an basischen Mineralien, und können den Organismus mit den benötigten Mineralien zusätzlich versorgen.

Was ist bei der Ernährung zu beachten?

Die Grundregeln für eine basische Ernährung

  • Empfehlenswert sind Gemüse und Salate, insbesondere grünes Blattgemüse, am besten roh verzehrt, andernfalls nur kurz erhitzt.
    Als basisch gelten z.B. Kohlgemüse ausser Rosenkohl und Lauch und Spinat
  • Kartoffeln und Hirse verwenden statt Pasta und Reis. Wenn man saure Lebensmittel wie z.B. Nudeln oder Reis zu sich nimmt, sollte immer auch ein basenhaltiges Lebensmittel dabei sei.
  • Früchte: Je süßer sie sind, desto mehr Säuren entstehen bei ihrer Verdauung. Als basenbildendes Obst gelten z.B. Äpfel, Bananen, Birnen, Kirschen, Oliven, Wassermelone und vieles mehr
  • leisch, Fisch, Wurst und Milchprodukte möglichst nur mäßig essen
  • Nüsse und Samen (Leinsaat, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, etc.)
  • Statt Essig lieber frische Zitrone für das Salatdressing verwenden, Zitrone ist wider Erwarten basenbildend trozt des sauren Geschmacks
  • Für die Zubereitung gilt: Bei der Verdauung von erhitzten Speisen entstehen grundsätzlich eher Säuren. Dieselbe Speise roh verzehrt wird oft basisch verstoffwechselt
  • Stilles Wasser ersetzt Säfte aller Art und kohlensäurehaltige Getränke
  • Süßigkeiten, Kaffee, Kakao, Alkohol, Zigaretten, Lebensmittelzusätze wie z. B. Konservierungsstoffe, Farbstoffe etc. und Medikamente aller Art meiden, da auch sie säurebildend sind

Grundsätzlich gilt, dass Gemüse möglichst roh gegessen werden sollte, oder aber schonend gedünstet werden kann. Wenn säurebildende Lebensmittel gegessen werden, sollte man möglichst immer auch einen basischen Teil hinzufügen.

 

 

Comments 4

  1. Es gibt auch kritische Stimmen, die die These der Übersäuerung und daraus resultierende Möglickhkeiten zur Entsäuerung und Entschlackung ablehnen.

    Hier wird angeführt, das eine übermäßige Entschlackung bzw. Entsäuerung sinnlos ist. Eine gesunde Ernährung mit großen Anteilen an Obst und Gemüse, ausreichend Flüssigkeit und Bewegung wird hier empfohlen. Die Einnahme von Präparaten oder die Verwendung von entschlackenden Fußbädern und ähnlichem wird abgelehnt.

    Lesen Sie dazu auch einen interessanten Artikel der Süddeutschen Zeitung “Du bist Dreck” vom 23.04.2011, der sich auf dei Problematik des Fastens und Entschlackens bezieht.

  2. Ein sehr interessanter Artikel,
    die ganze website ist super und ich habe wohl noch einiges zum stöbern vor mir, super !

    Die Übersäuerung ist wirklich ein wichtiges Thema, ich gehöre sicher nicht zu den Personen die sich diesbezüglich vorbildlich verhalten, aber auch ein einfach schon erhöhtes Bewusstsein ist hilfreich.

    Vielen Dank für den Beitrag !

  3. Ich ernähre mich ausgesprochen vorbildlich, kein Fleisch, keine Milch, niemals Zucker, (sehr wenig Honig), Bananen, Äpfel, wenig Eier, etwas Kaffee.
    Es ändert absolut nichts daran, dass ich stark übersäuert bin. Es muss andere Gründe geben.
    Ich glaube nicht, dass dies mit der Ernährung zu korrigieren ist. Ich habe es oft genug versucht, ich kann da nichts mehr verbessern. Es gibt auch keine “Schlacken” bei mir, die Blutgefässe sind frei, aber der Blutdruck sehr niedrig. Aber: Bauchspeicheldrüse funktioniert spärlich, Gallenfunktion auch.
    Vielleicht wissen Sie Rat?

    Bitte meinen Namen nicht veröffentlichen.

    MfG

  4. Hallo Frau H.,
    haben Sie dies durch einen Arzt einmal untersuchen lassen? Ich Zweifel würde ich dazu immer raten. Ein anderer Gedanke wäre, ob Sie evtl. unter starkem Stress leiden, z.B. beruflich oder auch aus anderen Gründen.

    Auch sind ausreichend Bewegung und frische Luft wichtig. Wenn Sie längerfristig Beschwerden haben, sollten Sie in jedem Fall den Arzt aufsuchen. Ich wünsche Ihnen alles Gute und würde mich sonst freuen, wieder von Ihnen zu hören.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert